Grosseltern schützen und Wirtschaft retten! 

Betreffend Corona-Krise gibt es wohl schon genügend Expertenmeinungen und dementsprechend verwirrende und widersprüchliche Aussagen. Die Verwirrung wird besonders jetzt auf dem Weg raus aus dem Lock-down täglich grösser. Als Naturwissenschaftler ist es mir doch ein Anliegen, gewisse Fakten festzuhalten.

1. Das Virus bleibt, auch während und nach der Lockerung. 2. Das Virus ist zu wenig erforscht. Gerade weil das Virus noch nicht genügend erforscht ist, appelliere ich gerade in Bezug auf den Schutz von Risikopatienten auf den gesunden Menschenverstand und den Durchhaltewillen. Jetzt gilt es die Risikogruppen zu schützen und die Wirtschaft zu retten. So verwundert es doch sehr, dass ausgerechnet Grosseltern wieder Ihre Enkel umarmen dürfen sollen (vgl. ZT vom 27.04.2020 S. 14). Hingegen soll das Hüten doch verboten bleiben. Den Bezug zu Fakt 1. muss ich wohl nicht erklären. In Bezug auf Fakt 2: Es ist schlichtweg nicht genügend erforscht, ob Kinder als Überträger ausgeschlossen sind. Für mich als Molekularbiologe ist das kaum vorstellbar. Des Weiteren ist die mögliche Schmierinfektion, über welche ebenfalls zu wenig bekannt ist, auch nicht auszuschliessen. Ich verstehe den Drang zur Lockerung, aber bitte nicht direkt bei Risikogruppen. Vielmehr zählt jetzt jeder Tag um die Wirtschaft zu retten. Deshalb begrüsse ich alle Lockerungsmassnahmen auch für Kosmetikstudios und Coiffeure. Es verwundert mich aber warum kleine Fachgeschäfte diese Chance nicht bekommen. Ich zumindest empfinde die physische Distanz beim Haareschneiden kleiner als beim Kauf neuer Schuhe.